Speaker sein auf Fachmessen – Teil 2

Speaker sein auf Fachmessen – Teil 2

Speaker sein auf Fachmessen – Teil 2

In diesem Beitrag geht es um die Vorbereitung, die für einen Fachvortrag zu treffen sind. Wie strukturiere ich den Vortrag und welche Mittel setze ich wie ein, um einen packenden Vortrag zu erstellen.

Wie kann ich es also konkret machen? Wie bereite ich einen erfolgreichen Vortrag vor?

bevor man sich für einen Fachbeitrag bewirbt oder einen Vortrag kostenpflichtig bucht – Kopf einschalten und die Frage stellen:

was habe ich zu erzählen?

Kopf einschalten ist grundsätzlich immer eine gute Idee – unabhängig davon! Für den Vortrag muss eine knackige, verständliche Headline und eventuell auch eine Subheadline her – mein Beispiel (E-Commerce „Newbie“ Vortrag über den Betrieb einer Shopsoftware): „Erfolgsfaktoren für den Onlineshop – Nach dem Shop ist vor dem Shop!“ – hier handelt es sich um die Abwandlung des Sepp Herberger Zitats „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ – das versteht nun wirklich jeder.

Da man mit seinem Vortrag in der Regel im Vorfeld angekündigt wird, empfiehlt sich möglichst ein markanter, markiger Titel – dieser darf gerne auch einmal etwas frecher sein, wenn man selbst dazu in der Lage ist dies dann auf der Bühne auch umzusetzen. Dies sollte jedoch unbedingt bei der Präsentation auch funktionieren, denn ein vielversprechender Titel wirkt wie ein Werbeversprechen, das bei einer schlechten Darbietung des Speakers nicht eingehalten wird.

Bei der gedanklichen und praktischen Vorbereitung für den Messevortrag ist die Erstellung einer digitalen Folie mit Powerpoint, Keynote oder Prezi notwendig. Ich selbst bevorzuge Keynote – aber das ist Geschmackssache – man sollte jedoch bei Keynote oder Prezi seinen eigenen Laptop mit VGA Anschlus am Tag des Vortrages dabei haben, da die Veranstalter nur Powerpoint auf Ihren Präsentationsrechner installiert haben. Bei der Erarbeitung der Folien immer im Kopf behalten.

was habe ich zu erzählen??

Ein roter Faden, der durch den Vortrag geht ist ebenso wichtig wie ein Spannungsbogen, den man durch geschicktes Storytelling aufbauen kann. Durch die inhaltlich aufgebaute Spannung bleibt im Publikum die Aufmerksamkeit erhalten – nehmen Sie nicht gleich alles vorweg.  Ein ganz wichtiger Tipp für die Erstellung der Folien:

keine Bulletpoints verwenden!

Nichts langweilt mehr als Schrift, die Zeile für Zeile in die Präsentation geflogen kommt. Ihre Zuhörer wollen die Folie nicht ablesen, sondern Ihnen zuhören, also visualisieren Sie Ihre kernige Aussage bildhaft. Verwenden Sie vollformatige, passende Hintergrund-Bilder (Stockfotos, z.B. von Shutterstock) und große Typo für markige Aussagen und erklären dann anhand dieses Visual, das kurz die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer einnehmen darf, was eigentlich damit gemeint ist.  Behauptungen in Bezug auf Statistiken sollten unbedingt mit Quellenangaben (Urheber und Erscheinungsdatum) und eventuell auf Grafen unterlegt sein. Diese dürfen auch kurz eingeblendet werden, jedoch ohne den Zuhörer mit endlosen Zahlengebäuden zu langweilen.

Speaker auf Fachmessen werden - so einfach geht es

Für die lieben Softwarehersteller ein wichtiger Tipp – bitte keine Live-Präsentation Eures Produktes. Immer wieder habe ich diesen Fehler beobachtet und auch schon selbst gemacht. Während man in einer Software oder einer Weboberfläche herumklickt ist man nicht zu 100% sprechtauglich, weil man gedanklich nicht zu 100% bei einer Sache ist. Der Mensch ist nicht wirklich Multitaskingfähig, das bemerkt man in dieser Situation oft mehr als deutlich. Außerdem ist nichts peinlicher als ein Absturz vor versammeltem Publikum – auch wenn Bill Gates das bei der Windows 98 Präsentation flapsig mit dem Satz „aus diesem Grund liefern wir Windows 98 noch nicht aus“heruntergespielt hat, war das mehr als peinlich das von dem CEO & Founder von Microsoft bei einer Weltpräsentation zu hören. Mein Tip – Captures. Mit Hilfe von Tools lassen sich Screen-Aufnahmen erstellen, die man in die Folie einbetten kann. Bei der Aufnahme ist darauf zu achten, was man in diesem Moment erzählen möchte, damit das Timing später stimmt. Dann rollt die Softwarepräsentation praktisch von alleine.

Wichtig ist aus meiner Sicht für einen guten Start in die Präsentation, dass man die Zuhörer auf seine „Seite“ bekommt. Hierzu kann man durch Fragen ins Publikum die Situation auflockern und zu Fragen, die das Vortrags-Thema betreffen, das Publikum mit geschlossenen Fragen auffordern mitzumachen. Ein Beispiel: „Darf ich Sie bitte um Handzeichen bitten – Wer von Ihnen hat bereits einschlägige Erfahrung mit Suchmaschinenoptimierung?“ zweite Frage „Und wer hat damit Erfolg?“. Der Zuhörer identifiziert sich dann sehr schnell mit dem Inhalt, weil seine Aufmerksamkeit auf den Redner gerichtet ist – es sollten natürlich entsprechend aufschlussreiche Aussagen folgen.

Auch wenn es albern klingt und man sich für einen guten Redner hält. Üben Sie Ihren Vortrag – innerlich oder auch einmal intern im Team. Das gibt Selbstsicherheit, Atemluft und das gute Gefühl, dass das Timing stimmt . Passt etwas doch nicht, kann man jetzt noch einmal optimieren. Steve Jobs hat dies in der Vorbereitung seiner Vorträge auch gemacht – auch wenn man das nicht für möglich hält.

Für den Fall, dass einmal etwas schief geht – und das passiert tatsächlich (Beamer klemmt, Notebook Akku leer), dann sollte man sich einen guten Plan B bereit halten und dies geschickt z.B. mit Fragen an das Publikum kompensieren, solange die Techniker an der Lösung des Problems arbeiten.

Im nächsten und letzten Beitrag zu dieser Reihe lesen Sie „Tag X – die Durchführung der Präsentation“.

Lars Denzer, E-Commerce Berater und Online-Marketing Experte Lars Denzer
Lars Denzer

Geboren 01.09.1971, Studium an der TU-Kaiserslautern, Abschluss Dipl.-Biol. Fachrichtung Zoologie / neuronale Netzwerke, gründete Lars Denzer 1998 die omeco GmbH war für die technologische Weiterentwicklung und Unternehmensentwicklung verantwortlich. Sein Know-How als E-Commerce Pionier reicht von Web- und Datenbankentwicklung über Online-Marketing mit Schwerpunkt SEO & Contentmarketing bis hin zu Unternehmensgründung und -Führung.

1 Kommentar bisher

Lars Denzer, E-Commerce Berater und Online-Marketing Experte Daniel Münter
Daniel Münter Posted on 2:46 pm - Dez 4, 2016

Das ist ein guter Leitfaden für alle, die eine Präsentation erstellen und halten wollen. Ich würde sogar sagen, oft ist es sogar am Besten, wenn die Präsentation nur als roter Faden für den Speaker und als visuelle Zugabe für den Zuschauer gemacht ist: Nur eine Überschrift und ein Bild mit einer starken Aussagekraft genügt oftmals aus: Weniger ist mehr! Die Aufmerksamkeit soll beim Vortragenden bleiben – nicht auf der Folie!

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